Es muss nicht immer das Auto sein – mit dem Fahrrad lassen sich tolle Ausflüge in nähere und entferntere Regionen planen. Ist die ganze Familie unterwegs, gehört eine umfassende Planung zu den wichtigen Pflichten: Sind die Räder alle fit? Ist genug Proviant für unterwegs dabei und sind alle Familienmitglieder mit den wichtigsten Verkehrsregeln vertraut?
Wir geben dir die ultimative Checkliste an die Hand, mit der euer Familienausflug zum Erlebnis wird. So vergisst du nichts und es kommt zu keinen unangenehmen Überraschungen!
Optimierung vor dem Start: Fahrräder auf Vordermann bringen
Wenn Sie mit Ihren eigenen Rädern unterwegs sind, ist es unerlässlich, vor der Abfahrt eine gründliche Überprüfung durchzuführen. Dabei ist es wichtig, zwischen herkömmlichen Fahrrädern und E-Bikes zu unterscheiden. Hier empfiehlt sich auch, um Kosten und Ressourcen zu sparen auf ein gebrauchtes, generalüberholtes E-Bike zu setzen. So können auch immer mehr Familien Zugang zu motorisierten Rädern haben.
Das ist vor allem bei langen Touren praktisch, bei denen das Ausflugsziel weiter entfernt ist, erfordert aber mehr Maßnahmen. Stellt sicher, dass die Akkus vollständig geladen sind und dass unterwegs die Möglichkeit besteht, Strom nachzuladen. Wenn Sie eine längere Zeit unterwegs sind, kann ein Ersatzakku im Gepäck (pro Fahrrad) eine wichtige Ergänzung darstellen.
Achtet unabhängig von der Art des Fahrrads auf folgende Punkte:
- Reifen vor der Fahrt auf Defekte prüfen und noch einmal aufpumpen
- Kontrolle aller Beleuchtungen am Fahrrad und gegebenenfalls Austausch vornehmen
- Check der Höheneinstellungen für alle Familienmitglieder, die Sättel sollten bequem und intakt sein
- Prüfung von Schutzeinrichtungen für Kinder (z.B. Hänger oder Stützräder bei Kinderfahrrädern)
- Generelle Kontrolle auf die Fahrtauglichkeit oder mögliche Defekte
Tipp: Wurden die Fahrräder lange nicht genutzt, kann ein Werkstattbesuch sinnvoll sein. Hier wird ein Allround-Check durchgeführt, sodass ihr euch sicher auf der Straße bewegt.
Routenplanung vor der Tour - Karte und App zusammen nutzen
Über Apps wie Komoot plant ihr eure Radtouren ganz bequem im Voraus. Sucht euch gezielt Strecken für euren Anspruch aus und erfahrt, welche Hürden es unterwegs gibt. Vergesst dabei nicht, eine manuelle Karte mitzunehmen, falls die Internetverbindung abbricht oder der Handy-Akku plötzlich leer ist.
Seid ihr zum ersten Mal mit dem Rad unterwegs, solltet ihr keine überlangen Strecken planen. Vor allem der Nachwuchs könnte sonst schnell überfordert sein. Orientiert euch bei der Routenplanung immer an den Fähigkeiten des schwächsten Fahrers. Nur wenn die Strecke für die am wenigsten erfahrene Person machbar ist, werdet ihr alle zuverlässig ans Ziel kommen.
Schaut euch auch an, ob es unterwegs Einkehrmöglichkeiten gibt. Zwar werdet ihr genug Proviant einpacken, manchmal ist ein Ausflug ins Restaurant aber eine willkommene Abwechslung auf der Tour.
Rucksack packen für die Fahrradtour - das gehört ins Gepäck
Was in den Rucksack gehört, hängt von der Art eures Ausflugs ab. Radelt ihr zum Beispiel in einen der vielen deutschen Tierparks, denkt an Snacks zum Füttern (z.B. Möhren für den Streichelzoo) und informiert euch vorher über die Öffnungszeiten. Denkt auch daran, genug Getränke und Snacks für euch als Radler mitzunehmen.
Seid ihr einen ganzen Tag unterwegs, haben wir hier eine beispielhafte Snack- und Getränkeliste, die ausreichend für die Versorgung einer Person ist:
- Getränke: Zwei Liter Wasser pro Kopf sind wichtig. Ist es sehr heiß, packt entsprechend mehr ein. Informiert euch, ob es unterwegs Trinkquellen gibt oder ihr nachkaufen könnt. Dann braucht ihr nicht so viele Flaschen in die Rucksäcke packen und seid trotzdem gut versorgt. Tipp: Eine Trinkblase reduziert das Gewicht, vermeidet Glasflaschen!
- Müsliriegel: Energie- oder Müsliriegel spenden schnell Energie und nehmen wenig Platz weg. Plant hier zwei bis drei Riegel pro Kopf ein.
- Nüsse: Rund 200 Gramm Nüsse solltet ihr pro Person in den Rucksack packen, denn sie liefern schnelle Kohlenhydrate und halten euch fit. Studentenfutter ist eine leckere Mischung, die auch bei Kindern sehr beliebt ist.
- Obst und Gemüse: Eine Dose mit verschiedenen Obst- und Gemüsesticks lädt unterwegs zum Knabbern ein. Vermeidet Bananen oder anderes Obst, das bei längerer Lagerung matschig wird. Äpfel solltet ihr nicht schneiden, sondern waschen und ganz einpacken.
- Sandwiches: Belegte Brote sind ein beliebter Snack unterwegs, sollten aber schnell verzehrt werden. Ist es draußen warm, halten sich Käse, Wurst und andere Beläge weniger lang. Gut geeignet sind Konfitüren oder Erdnussmus. Das hält länger und liefert einen zusätzlichen Energiekick.
Sicherheit auf der Fahrradtour - so ist sie gewährleistet!
In Deutschland gibt es keine Helmpflicht fürs Fahrrad, aus Sicherheitsgründen sollte aber jedes Familienmitglied einen tragen. Prüft vorher, ob die Helme noch gut sitzen oder ob es eventuelle Defekte gibt. Je nach Art eures Ausflugs und der Streckenwahl gehören zusätzlich ein paar Dinge für die Sicherheit ins Gepäck:
- Fahrradschlösser, um unterwegs Pausen zu machen und einzukehren.
- Erste-Hilfe-Set mit Zeckenzange, Pflastern und Desinfektionsmitteln.
- Regenjacken und wetterfeste Kleidung, falls ihr in den Regen kommt.
- Persönliche Medikamente, wenn jemand von euch darauf angewiesen ist.
- Im Frühjahr, Sommer und Herbst Sonnencreme und Insektenschutzmittel.
- Eventuell eine Powerbank, falls der Akku des Handys unterwegs leer wird.
Schaut vorher auf den Wetterbericht, was die Prognosen für euren Tourentag vorhersagen. Zu 100 % könnt ihr euch darauf allerdings nie verlassen, Wetterumschwünge sind möglich. Regenjacken sind eine praktische Hilfe, wenn es plötzlich feucht wird. Kauft euch zusammenfaltbare Modelle, denn die nehmen im Rucksack nicht viel Platz weg und lassen sich bequem überwerfen.
Wichtig: Seid ihr in Wäldern unterwegs, informiert euch über Schutzhütten in eurer Umgebung. Sollte es zu einem Gewitter kommen, findet ihr hier Unterschlupf und könnt euch sichern.
Weitere Tipps für die Familien-Fahrradtour
Besprecht im Vorfeld als Familie die Regeln, die auf eurer Tour gelten. Fahren die Kids mit dem eigenen Fahrrad, müssen sie in Sichtweite bleiben. Bei zwei Erwachsenen ist es sinnvoll, die Kinder in die Mitte zu nehmen. So stellt ihr sicher, dass die Kleinsten das Tempo halten können und kein Kind plötzlich zurückbleibt.
Sprecht auch im Vorfeld über Verkehrsregeln und darüber, was euch als Familie wichtig ist. Bei längeren Ausflügen kann es sinnvoll sein, die Kids nicht aufs eigene Bike zu lassen. Wird mit Anhänger gefahren, können sich die Kinder während der Fahrt ausruhen.
Plant dann allerdings regelmäßige Pausen ein, denn die Kleinen müssen sich ihre Beine vertreten. Schaut über Komoot oder andere Routenplaner, wo es unterwegs Spielplätze gibt. Dort kann sich der Nachwuchs auspowern und dann geht es mit der Tour weiter.
Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob eure Kids wirklich die ganze Zeit Lust aufs Fahrradfahren haben, ist vielleicht die Anreise mit dem Auto sinnvoller, bei der die Fahrräder dank Gepäckträger trotzdem mitgenommen werden können.
Fazit: Planung erleichtert den Familienausflug auf dem Fahrrad!
Gut geplant, wird der Fahrradausflug mit der Familie zu einem nachhaltigen und freudigen Vergnügen. Ob dabei der Weg das Ziel ist oder ob ihr die Räder nur zur Anfahrt nutzt, um dann vor Ort noch mobil zu sein, ist euch überlassen. Gut vorbereitet steht einem vergnüglichen Familienabenteuer nichts im Wege.